Cap Reinga -> Ahipara (99 Mile Beach)
Jap, es ist doch einiges passiert heute. Nach einem genialen, ausgiebigen Frühstück am Meer konnten wir es uns nicht nehmen lassen, die meterhohen Wellen zu genießen und sind ins Meer gesprungen. Ein tolles Erlebnis, da der Strand nur aus feinen Sand ohne Steine und Muscheln bestand. Mit Salz in der Nase und Sonnenbrand im Nacken sind wir dann unter die Dusche, wo mich gleich das erste Missgeschick in Form eines Wespenstichs an der Fußsohle ereilte.
Nach dem Zeltabbau waren wir auch schon wieder auf der Piste, diesmal aber erst einmal eine kurze Strecke zum Leuchtturm. Den Ort hatten wir beide ganz anders in Erinnerung, jeder natürlich anders, aber ein sehenswertes Fleckchen ist es allemal.
Leider mussten wir dann feststellen, dass einer von uns die Milch beim Kaffezubereiten nicht richtig geschlossen hatte. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass Herr Hitzler nicht erfreut war. Jedenfalls hatten wir das Glück, dass wir eine sehr saugfähige Ersatzreifenabdeckung in unserem Ford hatten, die in der Lage war, fast einenhalb Liter Milch aufzunehmen. Meine lobenswerte Aufgabe war es dann, die Ablage am öffentlichen Wasserspender wieder auszuwaschen … was sich aufgrund der weißen Fluten, die aus dem Stoff sprudelten, ein bisschen in die Länge zog. Eine halbe Stunde und eine weißer Toilettenboden später sind wir dann endlich zu unseren geliebten Sanddünen gekommen. Nach dem ersten Schock (aufgrund einer Neusanierung war von unserem grünen Toilettenhäuschen mit einschlägiger Literatur nicht mehr viel übrig geblieben) und überraschend vielen Touristen (das letzte Mal waren wir ziemlich die Einzigen) sind wir über ein kleinen, warmen Bach (auch neu) die Sanddünen hochgelaufen. Sand, soweit das Auge reicht. Das wir uns dabei wieder mal komplett verbrannten, wurde uns leider erst Mitten in der Sandwüste bewusst. Zumindest haben wir uns am Auto noch mit Sonnenmilch eingeschmiert, und Herr Hitzler hat sich überraschend vorausschauend mit einem Kopftuch ausgestattet. Diesen Mangel habe ich dann an der Spitze der Sanddüne mit meiner Hose auf dem Kopf wett gemacht. In Unterhose war es eh angenehmer in der Hitze.
Auf dem Weg zu unserem neuen Campingplatz ist uns auch wieder einmal überraschend der Sprit ausgegangen … und weit und breit keine Tankstelle zu finden. Unser Navi hat uns zwar zwei Tankstellen in der Nähe ausgeweisen, die erste aber war schon seit einiger Zeit geschlossen (da stand nur ein Schild: No Diesel, No Petrol … Nothing), die zweite hatte nur an drei Wochentagen auf .. und natürlich nicht heute. Zufälligerweise fanden wir noch eine dritte, die aber nur mit Kartenzahlung zu einer Benzinausgabe zu überreden war. Tapfer wie wir sind, haben wir natürlich unser ganzes Pulver verschossen (EC Karten invalid, Kreditkarten bei Pin Nummer Eingabe gescheitert). Unverdrossen und guten Mutes sind wir dann weiter Richtung Süden gefahren und haben die „0 Kilometer bis zum Tanken“ auf dem Tacho nur mit einem kleinen nervösen Augenzucken beachtet. Nichtsdestotrotz sind wir 15 Kilometer später dann doch heil an die nächste Tankstelle gekommen und haben den Ford Hightech-Boardcomputer müde belächelt. Der Jubel, der spontan über unsere Lippen kam, als wir das grüne Zeichen der Tankstelle gesehen haben, war kaum zu vernehmen 😉
Wieder einmal konnten wir unser Zelt auf einen wunderschönen Campingplatz aufschlagen, am Rande mit Sicht auf das Tal. In diesem Moment, als der Verfasser dieser Zeilen die wunderbaren Erinnerungen dieses Tages festhält, hüpft Herr Hitzler mit einem Neuseeländer um eine Tischtennisplatte und färbt seinen Kopf in ein noch dunkleres Rot. Faszinierend, welche Hautöne der menschliche Körper in der Lage ist zu offenbaren.
Nun beenden wir dem Abend mit einem weiteren Mensch-Ärgere-Dich-Nicht und fallen in den wohlverdienten Schlaf.